Weihnachtliche Ostern

Florin war ab Gründonnerstag wieder fit und munter, nun aber fing alles bei mir an. Halsschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen…  Aber, zum Glück musste ich nicht erbrechen und fand schnell heraus dass es an meinem Antibiotikum lag. Leider war mein Hautarzt nicht mehr erreichbar, so entschloss ich mich das Medikament abzusetzen. Und siehe da, mir wurde nicht mehr schlecht. Dafür leidet meine Haut wieder mehr.

 Am Karfreitag morgen früh fuhr ich mit Florin nach Basel zu Stefan. Wir besuchten den Baslerzoo. Erstaunlicherweise war das Wetter einiges besser als in Bern. Bei uns schneite es den ganzen Tag und in Basel schien zwischendurch sogar die Sonne. Wir verbrachten einige schöne Stunden im Park. Florin liess sich von den verschiedensten Tiere verzaubern.

Wieder zu Hause angelangt, genossen wir ein herrliches Kaffi mit Dessert. Danach holten wir die gekochten Eier hervor und bemalten sie mit Fingerfarben. Alle waren mit Elan dabei. Das Ergebnis liess sich zeigen. ;-) Bei mir weckten es wieder Erinnerung wach… Mit Céline malte ich jedes Jahr Ostereier an. Dabei lachte sie immer herzhaft.  Und nun schaut sie uns von oben zu. Ihre Anwesenheit tut gut. Zwischendurch sendet sie ein Zeichen uns zu, in dem sie ein Tier bei uns vorbei schickt. Erst gerade sass plötzlich eine Taube vor unserer Terrasse und guckte und gluggste vor sich hin. Es ist schön dass Céline und meine Grosseltern wie Uroma uns nicht alleine lassen. Das Gefühl der Liebe ist im Raum, wenn Céline anwesend ist. Danke dass ihr da seid! Am Abend spazierten wir dann noch kurz im Schneegestöber zum Friedhof. Alles war so leicht und still.

Karsamstag schnappten wir den Zug nach Zweisimmen. Endlich konnte ich Stefan das Bäsebeizli zeigen. Wir liessen uns schön bedienen. Kalt war es leider in der Stube. Dort schnappte ich also meine Erkältung auf. Es gab mir den Rest. Und Florin mochte gar nicht essen… so blieb es ein kurzer Aufenthalt bei Peschäs Beizli. Wir waren froh wieder nach Hause fahren zu können. Um 15h waren wir wieder Daheim. Ein gemütlicher Spielnachmittag folgte. Florin puzzelte wie ein Weltmeister. Stefan bekam gar keine Ruhe mehr.

Ostersonntag sassen wir alle beim Brunch zusammen. Wir liessen es uns so richtig gut ergehen. Mit vollen Bäuchen fuhren wir mit zwei Autos auf den nächsten Hügel. Tief verschneit sah der Wald aus. Wintermärchenland. Ostern mal etwas anders. Mein Vater und mein Bruder liefen voraus und legten die Schnitzel. Meine Mutter, Schwägerin, Stefan und die Kinder wie ich suchten dann den Weg im knirschenden Schnee. Alle Kinder fanden ihr Nästchen und freuten sich sehr über die vielen Schoggihasen und Eier.

Endlich, der Frühling ist da.

Die warmen Sonnenstrahlen erhellen den Tag. Das Zwitschern der Vögel jeden Morgen erwacht unsere Geister. Es ist schön wenn der Frühling lacht. Am Freitag 12.4.2013 kam endlich Nicola mal wieder für ein ganzes Wochenende nach Hause. Letztes Wochenende musste er leider ins Krankenhaus weil er erbrach. Das Heimpersonal verlangte dies. (Aber warum sie selber es nicht abklärten begreife ich nicht!) So wurde dann festgestellt dass Nici einen viralen Infekt habe. Die Sondennahrung wurde nun tags durch sondiert. Nici vertrug dies sehr gut. Am Mittwoch durfte er wieder ins Heim zurück. Wie ich dann erahnte wollte mir der Heimarzt Nicola am Wochenende nicht nach Hause lassen aus dem Grund: „Nicola muss sich vom Spitalaufenthalt erholen. So wäre es besser wenn er im Heim bleibe.“ Ich fand dies absurd, da die Spitalärzte mir am Mittwoch sagten, dass ich Nici ohne Probleme nach Hause nehmen könne. Und so bestand ich auch darauf ihn nach Hause zu nehmen. Denn ausruhen konnte er sich auch bei uns.

So genoss Nicola das frühlingshafte Wetter mit uns zusammen. Nici blühte regelrecht auf! Er lachte als er bei uns eintraf. Wir unternahmen herrliche Spaziergänge… Nici schaute und grinste immer wieder. Er erfreute sich an den kleinsten Sachen. Wenn der Wind ihn anhauchte, die Sonne ihn blendete, die warmen Sonnenstrahlen sein Gesicht erhellten und wärmte… Nici war so richtig glücklich. Und dies machte uns alle ebenfalls glücklich. Ich bin froh dass ich mich für Nici eingesetzt habe! Und Nici belohnte uns alle. Nici fühlte wohl dass sich seine Mama für ihn eingesetzt hatte… denn alles kam von ihm zurück. Wir erlebten miteinander eine schöne und gute Zeit. Wir besuchten beide Bauernhöfe in unserer Nähe und natürlich besuchten wir auch das Grab von Céline wobei sie ja nicht dort anzutreffen ist… nur der Körper liegt dort vergraben ;-) Wie auch wenn Céline (Seele) immer mit uns spaziert und uns begleitet und lacht….  Sie tanzt regelrecht vor uns her… 

Es ist bezaubernd… als hätte Céline, Nici Freude eingehaucht. Und dies glaube ich sogar, weil er so fröhlich ist. Nici zeigte sich wie Céline. Es war eindrücklich! So möchte ich noch viele Male mit Nici die Tage teilen!

Der kleine Bruder von Nici zauberte immer wieder ein Lachen in sein Gesicht.  Auch wenn es manchmal gar nicht lustig war.

Gemütliches, Verregnetes Wochenende

Am 26.4. war es wieder soweit. Nici kam nach Hause. Leider war er aber nicht so fröhlich wie sonst. Das lag wohl noch daran, dass er nicht so fit war. Denn letztes Wochenende musste er sich wieder übergeben. Und dies erst nach einer Woche als er aus dem Spital entlassen wurde. Die Aerzte meinten ja, dass es nicht an der Sondennahrung liegt. Jetzt erhält er sie ja tags durch. Aber leider erbrach Nici im Heim auch wieder Blut weil der Magen und die Speiseröhre vom Erbrechen gereizt waren. 3Tage wollte und konnte er per OS nicht’s mehr zu sich nehmen. Es war ihm so schlecht. Es ist gut möglich dass er daher noch Nachwirkungen verspürte. Doch staunte ich, als Nici zu Mittag 240g Spargel-Kartoffel-Karotten Brei verschlang. So viel hatte er schon lange nicht mehr gegessen. Danach fühlte er sich besser. Er lachte… aber leider nur für eine kurze Zeit. Dann bekam er Bauchkrämpfe. Ein Schmerzzäpfchen half ihm ein wenig. Und danach noch ein Mikrokliss zur Stuhlgang Regelung. So fühlte sich Nici einiges besser. Aber zu viel Rummel wollte er nicht um sich haben. Er protestierte wenn Florin zu laut sang oder tobte.  "Uh, mir ist nicht wohl..."

Da das Wetter nicht mitspielte blieben wir drinnen und lenkten uns mit Spielen ab. Im Stehbrett genoss es Nicola sehr. Es gibt ihm eine gute Möglichkeit seine Umgebung anders zu erleben als nur sitzend oder liegend.

Zu Abendbrot verschlang er gleich auch wieder eine grosse Menge. Als müsse er wieder alles aufholen. Doch das ist ja eigentlich auch nicht gesund. Wenn man mit Volldampf wieder essen will. Ständig erbrechen, bis 3Tage nichts essen  und dann wieder grosse Mengen auf einmal zu sich nehmen. Für den Magen ist dies eine Belastung. Daher ist es viel besser wenn man ihm mehrere Mahlzeiten am Tag anbietet. Nici hätte natürlich noch mehr verschlungen, doch ich wollte seinen Magen nicht überfordern.  Nici macht einen Schmollmund wie Céline. Da ähnelt er ihr sehr.

So stellte ich der Sondomat ab. Er bekam diesmal nur die Hälfte von der Sondennahrung. Jedoch ist es eben auch mühsam, wenn das Heimpersonal die Sonde erst um 8.30h anstellt. So würde es bis 22.30h laufen. (14Std. braucht die Sonde) Mit der Fahrt gibt es noch eine 1Std. Pause. So dass die Sonde bis um 23.30h gelaufen wäre. Um diese Zeit schlafe ich schon. Ich kann es nicht verstehen warum man mich damit extra ärgern will!? Das ist nämlich mein Gefühl! Dabei habe ich Ausdrücklich dem Personal mitgeteilt, wenn Nici am Freitag nach Hause kommt, dass sie bitte die Somde um 6h anstellen, damit sie um 21h fertig ist. Für das Pflegefachpersonal sollte dies eigentlich kein Problem sein, denn sie sind ja rund um die Uhr im Heim anwesend! Deswegen verstehe ich nicht warum man mir nicht entgegen kommt.

Nici schlief die ganze Nacht sehr gut durch. Der Samstag gestaltete sich viel besser. Nicola fühlte sich gut ausgeruht und ass zum Frühstück ordentlich. Zu Mittag mochte er dann aber nichts. Dafür packte er um 14h wieder eine Portion ein. Sehr gut! Aber irgendwie hatte Nici wieder Schmerzen. Ein Schmerzzäpfchen beruhigte ihn. Auch das Halten in unseren Armen gefiel ihm sehr. Als wäre er traurig. Auch das ist gut Möglich! Vielleicht vermisst er Céline genauso wie wir. Ich hatte eine traurige Stimmung. Und dies fühlte Nici wohl. Céline wird am Dienstag. 30.4.13 11Jahre alt. Leider können wir mit ihr diesen Geburtstag auf Erden nicht mehr feiern. Dafür anders. Feiern werden wir alle mal.  Nici mit Spitex und Flo... Zwei Nikoläuse ;-)

Die Nacht auf Sonntag schlief Nici genauso gut wie die vorherige Nacht. Darüber war ich glücklich, auch wenn ich selber nicht schlafen konnte. Florin redete in der Nacht… und ich hörte halt jedes Geräusch.

28.4. Nicola war so richtig wohlauf. Er lachte schon als wir ihn am Morgen im Bett begrüssten. Und dies blieb der ganze Tag so. Zum Glück regnete es nicht und so genossen wir einen vormittags – und Nachmittags-Spaziergang. Nici war hell begeistert. Zu dem wurden wir von einem Spontanbesuch von Eltern, die auch ein Kind auf tragischer Weise verloren haben überrascht. Ich freute mich sehr über ihren Besuch. Sie brachten uns eine grosse Ueberraschung für Céline’s Geburtstag mit. Ich war sichtlich berührt. So eine liebe Geste. Eine wunderschöne Kerze brachten sie mit. Sie hat ihren Platz schon gefunden!

 Lieben Dank! Die Farben strahlen...

 

 

Geburtstag 30.4.2013

„Herzlichen Glückwunsch meine liebe Céli! Alles alles Liebe zu deinem 11. Geburtstag!“ In Gedanken bin ich stetig bei dir. Auch diesmal feiern wir natürlich mit dir. Für dich ist es nun der 2. Himmelsgeburtstag. Dir spielt es heute keine Rolle mehr wo und wie du dein Fest feierst. Ich weiss dass du ja immer um uns sein kannst. Und doch möchte ich dir sagen, dass wir dich oft in unserer Nähe spüren. Ich hab‘ dich so lieb Céline!

Es ist schön dass du dich immer wieder zeigst. Ich freue mich sehr darüber, wenn ich dich wahrnehmen kann. Auch auf Zeichen bin ich immer gespannt. Florin sieht dich viel mehr als ich. Und er erzählt manchmal dass er dich im Himmel besucht hat. Und heute Morgen als er aufwachte, sang er gleich für dich ein Geburtstagslied.

„Doch manchmal vermisse ich dein herzhaftes Lachen auf Erden. Auch würde ich dich gerne körperlich umarmen können. Das schmerzt halt ab und an doch sehr.“

Heute besuchten dein Papa und ich deine Ruhestätte. Mir ist es wichtig dass es schön gepflegt aussieht und man erkennt wann du geboren wurdest. Blumen dürfen da nicht fehlen. Natürlich die Kerzen auch nicht. Es war berührend!

 Zu Hause gibt es feinen Kuchen mit 11 brennenden Kerzen. Ich fühlte dich sehr nahe. Plötzlich zwitscherten zwei „Meiseli“ auf unserer Terrasse als Zeichen dass du da bist und mit uns feierst. Danke!

Dann liessen wir dir einen gelben und einen blauen Ballon in den Himmel steigen. Ich war fasziniert davon wie schnell der Gelbe in die Höhe stieg. Es ist auch deine Lieblingsfarbe, deswegen flog er höher. ;-) Hab‘ dich lachen gesehen Céline. Heute Abend darf Florin dir auch noch einen Ballon schenken. Er ist ja momentan in der Kita.

Auch ganz faszinierend war wieder, dass du die Kerzen auf dem Kuchen bewegtest. Letztes Jahr waren 9 Kerzen abgewinkelt was du damit gezeigt hast, dass du 9Jahre auf Erden warst und die 10. Flammenkerze war gerade = Himmel.  Und heute zeigtest du zwei Kerzen die abgewinkelt waren. So gibst du uns zu verstehen, was ich geschrieben habe. Dein 2. Himmelsgeburtstag. Eindrücklich Céline. Danke dir!  (2 Kerzne, vorne rechts)

Ich liebe dich Céline!

Dis Mami

1.5.2013 Liebe Mama,

hab‘ mich so gefreut, dass du meine Zeichen wahrnehmen konntest. Die zwei „Meiseli“ sollten dir bestätigen dass ich bei dir und Papa bin. Hab‘ mich so gefreut dass ihr beide zusammen zum Friedhof spaziertet um für mich Kerzen anzuzünden. Ein Lichtermeer so schön.

Du wolltest nur 3 Ballone fliegen lassen, doch hab‘ ich dir über’s Gefühl mitgeteilt dass du noch weitere 8 Ballone kaufen und steigen lassen sollst. Ich hab mit den Ballonen getanzt und gespielt. Du hast mich lachen gesehen. Und Florin hatte dies durch mich so ausgedrückt. Du hast mich durch Florin erkannt. Er zappelte wie wild um sich vor Freude.

Ich: „Ja Céline das stimmt, du hast immer so vor Freude um dich gezappelt. Du konntest es wahrlich gut zeigen wie viel Freude du an etwas hattest. Und Florin war wirklich ausser sich. Das Herumgehampel (nervöse Zappelei) macht er ansonsten nicht.“

Céline: Du wirst dich freuen Mama.. Ein paar Karten kommen zurück.

Mein Geburtstagskuchen und die 11gelben Rosen sind ein schönes Geschenk, auch für dich liebe Mama.

Ja, die zwei Kerzenflammen sind als Zeichen zum 2. Himmelsgeburtstag.

Ich weiss du vermisst mich sehr. Sei‘ nicht traurig, wir umarmen uns wieder im Himmel. Vorerst begleite ich euch durch’s Erdenleben.

In Liebe, Céline

 

Wenn ich Céline wahrnehmen kann, sind das Gefühle die ich verspüre. Ein plötzlicher Blitzgedanke ohne darüber gedacht zu haben. Intuition. Verstorbene können sich telepathisch mitteilen über unsere Gedanken. Auch wenn urplötzlich Tiere vor uns sitzen sind das Boten um zu zeigen dass sie um uns sind. Auch, oft streichelt sie mir über’s Gesicht. Es ist ein kalter Hauch. Ich verspüre dann einen Kälteunterschied im Raum oder an der Wange. Es ist faszinierend wie sie sich bemerkbar macht.

Danke dir liebe Céline!

 

Hurra, der Cirkus ist da

Am 4.5. auf 5.5. besuchte uns Stefan mal wieder. Florin freute sich sehr. Am Samstag spazierten wir ausgiebig an der Aare entlang. Ich staunte, dass Florin alles so gut durchhielt. Auf dem Tierparkspielplatz tobte er sich aus… Mit einem Mittagsessen stärkten wir uns wieder und so ging die Wanderung weiter Richtung Egelsee. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Eigentlich sollte es nach Wetterbericht Regnen. Danach gab es nochmals einen Abstecher in die Stadtgärtnerei. Das Café hatte offen und wir genossen die schöne Umgebung mit duftenden Blumen und Frühlingsbäume. Florin spielte am Boden mit diversen Spielsachen die vom Restaurant angeboten wurden. Gut und ein wenig erschöpft erreichten wir dann gegen Abend unser Zuhause. Florin schlief auf Anhieb ein. Stefan und ich liessen den Abend noch mit einem spannenden Film ausklingen.

Am Sonntagmorgen frühstückten wir herrlich und waren gespannt auf den Cirkus Harlekin, der gleich bei uns um die Ecke war. Das Das letzte Mal war ich mit Céline dort. Erinnerungen kam gleich auf. Céline genoss die Cirkus Luft und war hell begeistert. Nun waren wir gespannt wie Florin darauf reagieren würde. Er staunte und lachte. Es war ein sehenswertes Programm. Eine Katze die dressiert war, fand ich echt grandios. Zumal sie mit einer Ratte ein Programm vorführte. Aber auch die Artisten waren toll! Der krönende Abschluss war dann eine Motorradschau. Wahnsinn! 3Fahrer in einer kleinen Metallkugel am fahren. Sehr gefährlich sah dies aus. Und schon war das Wochenende wieder schnell vorbei. Mit Götti Stefan sind die Wochenenden immer unterhaltsam. Schade dass Nicola das Zirkuserlebnis nicht mit erfahren konnte, jedoch wäre es für ihn wohl zu laut gewesen.

 Nicola ausser Rand und Band

Ein kaltes Frühlingswochenende

Dieses Jahr ist wirklich ein kalter Frühling. Irgendwie will es gar nicht sommerlich werden. Mistwetter! So bleibt einem nicht allzu viel überig als sich in der warmen Wohnung auf zu halten. Nicola findet es zwar fast immer lustig wenn es ihm gut geht.

 Das leuchtende Spielzeug fasziniert Nicola sehr.

 Eine kleine Abwechslung zum Bauernhof erfrischte unser Gemüt.

Florin will auch ein Kalb sein...

 Nicola war so müde dass er sogar stehend einschlief...

 

 

Ein grosser Traum wurde wahr…

25.5. – 31.5.2013 Kemer (Türkei) bei den Delfinen

Für Nicola ging ein grosser Traum in Erfüllung. Er durfte für 5 Tage, jeweils 20Min., mit den Delfinen schwimmen. Die Stiftung Sternschnuppe erfüllte uns diesen Wunsch. Ein Teil der Gruppe aus dem Heim Biel begleitete uns alle Eltern mit ihren Kindern. Es war ein einmaliges Erebnis. Die Anreise begann am 25.5.13. am morgen. Nici und die Kinder vom Heim wurden mit dem Taxi nach Zürich Flughafen gefahren. Florin, Bert (Papa von Nici) und ich fuhren mit dem Zug dorthin. Am Flughafen wurden wir herzlich begrüsst. Nun konnte die Reise für alle beginnen. Wir waren alle aufgeregt. Was uns wohl alles erwarten würde…?

Einige Kinder fanden das Fliegen nicht so angenehm und weinten weil ihre Ohren schmerzten. Der Druckausgleich war mächtig und behinderte Kinder können ja nicht auf Kommando gähnen. Nici fand als einziger alles zum Lachen. Eigentlich sollten wir um 15.05 abfliegen, jedoch flogen wir erst um 15.30h in die Luft. Es war eine anstrengende Reise bis wir endlich dann unser Hotel erreichten. In Antalya landeten wir um 19.45h (Zeitumstellung)  Ankunft Hotel Meder in Kemer: 22.00h Total erschöpft bezogen wir alle die Zimmer und durften noch etwas kleines essen. 23.30h schlief Florin im grossen Bett, da sie für ihn kein Kinderbettchen hatten. Das war für ihn ungewohnt. So lag er in der Nacht quer im Bett oder die Beine hingen runter. Ich schlief nur 4 Stunden dann meldete sich mein Rücken. Damit musste ich die ganze Woche mich durch quälen. Aber ändern konnte ich es ja nicht. Zu Hause schmerzt mein Rücken in der Nacht auch, natürlich nicht so stark wie in den Ferien.

Sonntag, 26.5.

Die Sonne strahlte in unser Zimmer und erhellte unser Gemüt. Die Hitze war jetzt schon kaum erträglich. Da wir in der Schweiz ja nur 5 Grad hatten und in Kemer die Tageshitze über 30 Grad erreichte. Eine harte Umstellung. So begannen wir alle einen müden Tag. Gut gefrühstückt spazierten wir alle zum Delfinarium. So wussten wir schon mal wo es steht und wann wir alle am Montag dort sein sollten. Das Meer war gleich an Ort. Ein wunderschöner Sandstrand erwartete uns. Als Florin den Sand entdeckte meinte er: „Uh, ä grosse Sandchaschte.“ Wir mussten lachen. Das Meerwasser war herrlich warm. Es lud uns richtig ein zum Baden. Florin war nur glücklich über seinen Sand. So kaufte ich ihm noch ein paar Sandspielsachen.  Denn das Wasser gefiel ihm gar nicht. Florin: „Wäh, isch salzig.“ Und Angst hatte er auch weil er nicht mehr Boden unter den Füsschen hatte. „Smile“

So verbrachten wir nach dem Mittagsessen den Nachmittag am Hotelpool. Nici lag entspannt auf der Liege und Florin brachte man kaum mehr aus dem Kinderbassin. Die Animateure unterhielten uns mit Musik und Wassergymnastic. Da musste ich natürlich mitmachen. Ich war zwar die älteste unter den wunderschönen jungen überschlanken Frauen aber das störte mich nicht gross. Ich war ja früher auch mal so schlank. ;-)  Florin schaute gespannt zu und ahmte alles nach. Ein Tanz blieb ihm für diese Woche fest im Kopf. Er sang und tanzte immer wieder…. Als ich mit Nici ins Wasser stieg freute er sich gewaltig. Er genoss das warme Wasser.

Montag, 27.5.

9h spazierten wir alle zum Delfinarium. Jetzt ging’s los. Insgesamt waren wir 5 Familien mit 6 behinderten Kindern und 5 dipl. Pflegefachfrauen und eine Ärztin. Es war eine interessante Begegnung miteinander und wir unterhielten uns gut. Wir fieberten alle miteinander… Jedes Kind erlebte das Schwimmen mit den Delfinen auf seine Art und Weise. Einige weinten oder nahmen es ruhig hin aber Nici fand es meistens lustig und lachte. Jedenfalls war es eindrücklich. Bert und ich waren schon selber gespannt wie es sein wird mit den Delfinen zu baden. Wir zahlten E 175.- für je 20Min. Was uns dann am nächsten Tag erwartete war eine böse Ueberraschung…

Als wir dann alle begeistert mit den Kindern zum Hotel zurück spazierten trafen wir noch auf zwei Kamele. Wir durften hin und sogar fotografieren. Es waren liebe Menschen. Auch waren alle Türken sehr hilfsbereit mit den behinderten Kindern. So lieb! Der Nachmittag war uns freigestellt. So verbrachten wir ihn mit Nicola wieder am Pool. So konnte sich die Betreuerin auch ein wenig zurück ziehen.

Dienstag, 28.5.

Schon wieder eine Nacht überstanden mit Schmerzen… Florin schlief fast immer gut, jedoch hat’s uns erwischt. Nun husten wir beide. Die Klimaanlage war wohl schuld daran. Aber ohne wäre es nicht auszuhalten gewesen oder wir wären bei offenem Fenster von Mücken verstocken worden.  Nach dem herrlichen Frühstück auf dem Balkon ging’s wieder zu den Delfinen. Nicola kam um 11.10h an die Reihe. Nun freute er sich noch mehr als am Vortag. Er lachte als ihn ein Delfin an stupste oder er ihm ein Küsschen auf die Nase geben durfte. Als alle Kinder die Therapie genossen hatten durften Bert und ich mit Florin ins Wasser. Jedoch gab es ein heftiges Durcheinander. Denn plötzlich wollten sie uns zuerst gar nicht rein lassen weil sie von nicht’s wissen wollten. Wir hätten gar nicht bezahlt usw. Das vermieste die Stimmung bei mir gewaltig! Zum Glück hatte ich am Vortag noch eine Bestätigung verlangt, die natürlich nur auf einem kleinen Stück Papier stand mit Unterschrift. Aber das rettete unser Delfin schwimmen. Aber man merkte gut dass die Leute einem immer wieder versuchten über’s Ohr zu hauen. Die Stimmung war beidseits im Eimer. Bert hatte ein gutes Erlebnis mit den Delfinen und ich wiederum nicht so. Denn beide Delfinen sind Männchen und waren eifersüchtig aufeinander. Adda, der Chef war ziemlich wild. Er wollte mir ständig an die Wäsche… fein gesagt. Ich fand dies nicht so angenehm. Aber es gab zum Glück auch noch kurze schöne Momente.  Florin wollten sie gar nicht mit ins Wasser lassen, dabei war es so abgemacht gewesen. Wiederwillig liessen sie ihn zu mir ins Wasser, aber wir waren nicht gesichert. Auch ich hatte keine Schwimmweste erhalten. Das fand ich sehr mühsam und gefährlich! Florin gefiel es nicht und er hatte Angst. Sehr wahrscheinlich hatte der Delfin es auch gefühlt dass eine Spannung in der Luft hing.

Später trafen wir uns alle am Strand und genossen das Baden im Meer. Florin war natürlich wieder vom Sand begeistert.

Nach dem Abendessen flanierten wir noch eine Runde den Geschäften nach. Florin meinte: „Gömer ga lädelä?“  Ja so war es. Ich fand einen hübschen Rock und ein Tuch. Gewürz und Honig musste ich auch gleich einkaufen. Florin und Nici erhielten je ein T-Shirt. Geld konnte man sehr gut hier ausgeben… lach.

Die Nacht auf Mittwoch war nicht so angenehm da Florin total verschleimt und am Husten war. Er fühlte sich nicht gut. Ein Schmerzzäpfchen beruhigte ihn ein wenig. Ich hatte ebenfalls eine unruhige Nacht. Ein Traum liess mich nicht richtig schlafen. Plötzlich erwachte ich und war wie versteinert. Meine Gedanken rotierten und meine Gefühle brachten mich dann nicht mehr zum einschlafen. Ich träumte von einem behinderten Kind, wusste nicht welches, dass mit der Rega nach Hause fliegen müsse. Eine gefährliche Krankheit oder sogar bis hin zum Tod. Damit konnte ich aber nichts anfangen. Nicola betraf es jedenfalls nicht.

Mittwoch, 29.5.

Schon der Zweitletzte Tag… Heute stand ein grosses Programm an. Natürlich das Schwimmen mit den Delfinen und danach eine Hafenrundfahrt. Nach dem Frühstück  übernahmen wir Nicola und gesellten uns kurz an den Pool und trafen dann um 10.30h zu bei den Delfinen ein. Nici war wieder hell begeistert.  Florin gefiel es überhaupt nicht dass er nicht am Pool bleiben durfte. Er stürmte immer wieder: „ Hotel zrugg. Hotel zrugg.“   

Die Hafenrundfahrt gefiel fast allen Kindern. Und vor allem dem Personal wie einigen Eltern passte es im Meer zu schwimmen. Doch ein Kind war immer am weinen. Erst am nächsten Tag erfuhr ich dann mehr was es mit meinem Traum auf sich hatte.

Florin war froh als er dann sein geliebtes Bassin wieder hatte. Kurzerhand kaufte ich ihm noch einen aufblasbaren Delfin der fast so gross ist wie ich. Fast alle Familien gesellten sich zu uns. So planschten wir vergnügt miteinander. Wir schlossen eine Wette ab wer wohl am längsten auf dem Delfin sitzen bleiben konnte. Wir lachten und lachten. Jede und jeder stürzte ins Wasser. Doch leider hatte niemand eine Kamera dabei um dieses Ereignis festzuhalten.

Donnerstag, 30.5.

Wir genossen den letzten Tag nochmal ausführlich mit Baden. Am Morgen beim Frühstück weinte die Mutter von einem Kind die in unserer Gruppe war. Ihrem Kind ging es gar nicht gut. So besuchte das Kind die Delfine nicht mehr. Anscheinend hatte es starke Schmerzen. Die Eltern liessen es im Spital abklären. Was dann herauskam…

Zufrieden spazierten wir zum Strand und genossen das Meer. Florin spielte im Sand und Nici lag vergnügt auf der Liege. Danach ging’s zu den Delfinen. Nici genoss das Schwimmen und lachte vor Freude. Danach durften ein Teil der Eltern oder Kinder mit ins Wasser. So versuchte ich es mit Florin noch einmal und das Theater begann von vorne. Florin hatte Angst im tiefen Wasser. So sass er dann am Rande vom Bassin und der Delfin küsste seine Füsse. Es war richtig süss. Und ich erfuhr auch dass Adda doch noch anständig sein konnte. Ich durfte den Delfin umarmen.

Den Nachmittag verbrachten, Bert, Nici, Florin und ich am Pool, da Florin am meisten davon hatte. Die Zeit verging schnell. So langsam hatten wir uns an das heisse Klima gewöhnt und nun hiess es schon wieder nach Hause zu fliegen.  Der Abend war noch reichlich spannend.  Plötzlich wusste niemand mehr wie wir nach Hause kämen. Denn die Rückreise wurde nicht bestätigt. Erst am Abreisetag wurde ein anderer Bus noch organisiert damit wir alle an den Flughafen kamen. Ich verstehe das nicht… was da wohl schief gelaufen war?

Freitag, 31.5.

Puh, 5h mussten wir aufstehen. Türkeizeit 6h. 8h war die Abreise geplant… Um 8.20h fuhren wir dann endlich. Und erreichten den Flughafen noch rechtzeitig zum einchecken und einsteigen. Nici wurde noch abgetastet, was ich für total daneben fand! Aber anscheinend ist schon vieles geschehen..

Am Frühstückstisch erfuhr ich dann endlich was es mit meinem Traum auf sich hatte. Eine Familie mit ihrem Kind musste noch bleiben, da es notfallmässig operiert werden musste. Ein Leberriss. Wahnsinn! Das kann tödlich enden  wenn man es nicht erkennt. Und so erfuhr ich vom Kindes Vater dass es von einer Delfinflosse auf den Bauch geschlagen wurde.  Es beschäftigte mich sehr. Ich wünschte ihnen alles Gute und einen guten Rückflug mit der Rega. Das gesunde Kind flog aber mit unserer Gruppe nach Hause.

Wir starteten pünktlich und erreichten Zürich auch früher als geplant. Der Flug war diesmal ein wenig turbulenter. Der Druckausgleich in den Ohren machten einigen zu schaffen. Florin weinte und zwei behinderte Kinder hatten Mühe. Aber wir sind wieder einigermassen gesund zu Hause angekommen. Verschnupft und müde.

Es war eine wunderschöne Zeit für uns aber auch ein trauriges Ereignis das mich sehr bewegt… Das kommt einfach auch dazu weil ich schon so vieles (leider auch schlechtes erleben musste) Das Vertrauen zu Menschen habe ich teilweise verloren, seit ich Céline geboren hatte. Ich wurde eine ganz andere Frau/Mutter die ständig besorgt um die Kinder ist. Ich liebe meine Jungs, einfach jedes auf eine andere Weise. Céline war und ist und bleibt mein Liebstes. Diese seelische Verbindung die wir haben können meine Jungs nicht geben. Es ist einfach anders. Schade dass Céline das Schwimmen mit den Delfinen nicht mit erleben durfte. Jedoch weiss ich dass sie zu schaute.

Sommer 2013

Ein kurzes Wochenende.

Nicola kam am Samstag 8.6. zu Mittag nach Hause. Seit letztem Mittwoch erbrach er wieder. Schade, denn ansonsten wäre er schon am Freitag zu uns gekommen. Nici lachte uns an. Wir genossen einen herrlichen Nachmittag bei heisser Temperatur und baden im Bassin. Ich erwärmte unser Bassin auf 30 Grad. So konnten wir es richtig geniessen. Nici war überglücklich. Seht selber.. Nici im Sand, wobei er dies auch genoss, jedoch nicht so sehr wie das Baden.

Zwischendurch maulte Nici weil er sich unwohl fühlte.  Ein Dalfalganzäpchen half ihm gut. Wahrscheinlich hatte er Bauchkrämpfe. Aber zum Glück verlief die Nacht auf den Sonntag gut. Und so heiss wurde es auch nicht wie am Samstag so dass wir einen Spaziergang zum Gräbli von Céline machen konnten. Fast jeden Sonntag ist das nun unser Ritual. Es gehört nun leider einfach zu unserem Leben. (Und man sieht auf Nici's Kopf das 3 Kreisel über ihm sind und neben ihm einen Schweif der neben dem Bein runter streift...

Ja! Da sind Orbs und natürlich haben uns (mich, Nicola und Florin) mein Opa wie meine Oma und Céline besucht dass sieht man auf den Fotos! (So erkenne ich diese!)

Gegen Mittag bekam Nici schon wieder Bauchkrämpfe. Schade! Er fühlte sich gar nicht wohl, egal ob auf meinem Schoss, in Bauchlage oder auf der Seite. Und am Boden fühlte er sich auch nicht wohl, wobei er sowieso von Florin geärgert wurde.

Die Zeit verging viel zu schenll und schon musste Nici ins Heim zurück fahren. Nun würden wir ihn erst wieder im Juli antreffen.

Freitag, 14.6.2013

Geburtstag von Florin

Florin strahlte als ich ihn am Morgen mit dem Geburtstagslied begrüsste. Er freute sich sehr! „Lieber Florin alles Liebe und Gute zu deinem Wiegefest“ Der Kuchen mit den Kerzen standen auf dem Tisch. Florin lachte…  Wir frühstückten gemeinsam. Florin wollte aber nur Kuchen essen… Ich willigte ausnahmsweise ein, da es ja sein Tag war.

Am Mittag besuchte uns Gotti Moni. Wir verbrachten einen lustigen Nachmittag. Zum Kaffi kamen um 15h auch meine Eltern dazu. Später erreichte uns auch noch Florin’s Götti. Es war ein wunderschöner Tag für Florin. Er genoss es voll im Mittelpunkt zu stehen.

Geschenke wurden ausgepackt, Florin war im Element. Sogar Céline zeigte sich. Der Lichtschweif ist ein Geistwesen (Orbs). Somit kann es nur Céline sein. Sie wollte Florin auch zum Geburtstag gratullieren.

 

Samstag, 15.6. – 29.6.2013 La Punt

Engadin

Hm... jetzt bin ich hier mit Florin in derselben Wohnung wie damals immer mit Céline. Es war am Samstag ein eigenartiges Gefühl als wir unsere Ferienwohnung erreichten und bezogen. *Jedoch, nun tut es Tag für Tag immer mehr weh! Florin zeigt diese Freude nicht wie es Céline konnte. Ich denke dass er dies auch noch nicht kann? Verstehe es aber nicht. Ich sehe einfach das Gesicht von Céline die über alles so überglücklich reagierte als man mit ihr spazieren ging. Als sie die Engadiner-Häuser das erste Mal sah, erkannte sie gleich was anders ist als in Bern bei uns zu Hause. (Davon bekommt Florin nicht viel mit. Er schaut die Umgebung gar nicht an. Das macht mich enorm traurig! Ständig schaut er nur auf den Boden. Warum weiss ich nicht, denn seine Augen sind normal und er sieht sehr gut!*

Die Fahrt ins Engadin verlief recht gut. Florin war nicht zu laut dass er meine Eltern, besser gesagt meinen Vater der Auto fährt, störte. Wir erreichten unser Ziel zu einer guten Zeit, nämlich um 15.30h. Wir verloren eine halbe Stunde weil ein Velorennen gerade Zernez nach La Punt und weiter  befuhr. Tour de Suisse. Wir hatten genügend Zeit zum Einkaufen. Und waren wirklich früher als sonst im schönen Ferienort La Punt!

Ja, nun waren wir wirklich da. Wir luden unser Gepäck ab und richteten uns ein. Nudeln mit Tomatensause und Poulet Fleisch stärkte uns, um noch einen Abendspaziergang zu machen. Florin sollte doch La Punt kennen lernen. Meine Mutter begleitete uns. Ich wollte nur kurz zum Bauernhof wo ich meine Eier und Joghurt einkaufen konnte, denn diese schmecken so lecker! Danach kehrten wir gleich wieder zurück. Florin blödelte noch herum und wollte nicht ins Bett aber ich steckte ihn in sein Reisebett! Er schlief gleich darauf ein.

Sonntag

Ich erwachte schon um 6h früh, aber das ist in den Ferien normal. Die Fenster kann man hier nicht genug verdunkeln. Florin war auch viel früher auf als sonst. Aber frühstücken wollte er nicht wirklich.

Oh ja heute war ein Rundgang um La Punt vorgesehen, jedoch schaffte es Florin kaum seine Füsse zu tragen. Wir wollten weiter spazieren aber Florin maulte nur noch dass ich ihn tragen müsse… Sicherlich nicht. Wie sollte ich dies auch können? „Florin, es ist nicht mehr weit und dann darfst du baden und schaukeln!“  So erreichten wir unser zu Hause früher als gewollt aber Florin genoss danach das Planschen im warmen Wasser. Doch wir verbrannten uns von der Sonne die uns regelrecht von ihrer Hitze überraschte! Trotz Sonnenschirm am Tisch und Florin’s Sonnenhut spürten wir am Abend das Brennen und die Hitze wie die Kälte auf unserer Haut. Er schlief auch nicht so besonders..

Montag, wau, wir wanderten ins Bevertal. Es war so wunderschön! Auf dem Hauptweg fand Florin es echt langweilig, denn er jammerte die ganze Zeit nach “Mami, tragen..“ „Nein Florin wir gehen und ich kann dich nicht tragen, denn mein Rücken macht dies nicht mit.“ Natürlich war es anstrengend denn es war enorm heiss. Die Hitze machte uns allen zu schaffen. Auch wenn ein Weg nur eine Stunde dauerte. Florin war froh als wir im Restaurant ankamen und uns mit einem Mittagsessen stärken konnten. Denn zurück mussten wir ja auch noch zu Fuss. Diesmal führte der uns auf einem Märliweg. Es gab viel Abwechslung. Spielplätze, Märlifiguren an zu sehen. Und der Wanderweg verlief nicht nur geradeaus sondern Auf und Ab. Das gefiel Florin besser. Er merkte gar nicht wie lange wir unterwegs waren. ;-)  Dann wurden wir noch von Kühen regelrecht verfolgt. Ja, das hatte Florin gut gemacht. Schade dass Céline nie den Märchenweg begehen konnte, denn mit dem Rollstuhl wäre dies unmöglich gewesen. Aber dafür war sie nun als Engel dabei.

Dienstag, ruhten wir uns ein bisschen aus. Wir spazierten rund um La Punt herum. Wir bewunderten die vielen herrlichen Blumenwiesen und entdeckten auch noch zwei Rehe. Es wurde wieder sehr warm. Später tranken wir gemütlich Kaffi draussen vor den Rekahäusern.  Aber Céline fehlt einfach! Sie zauberte mir fast immer ein Lächeln ins Gesicht und nun ist alles ganz anders. Schade dass Florin fast jeden Tag einen ärgert. Er kann einfach nicht für sich alleine spielen, ärgert lieber uns... Er hört nicht zu... Das macht mich sehr traurig! Ich hasse die TROTZFASE! ;-) Diese Zeit ist anstrengend. Einfach anders anstrengend als mit Céline und Nicola. Bei meinen zwei älteren Kindern war/ist die Pflege und die Kämpfe um das Recht bei den Aerzten und Heimen anstrengend. Und die schlaflosen Nächte, Infekten, Anfällen usw.

Naja, Florin wird ja Tag für Tag älter, wobei man davon nichts merkt. Irgendwann wird’s hoffentlich besser. Mir fehlt einfach noch ein Partner…

Mittwoch und Donnerstag, mein Ex-Mann besuchte uns in der Ferienwohnung. Es war eine kleine Abwechslung. Aber auch er erinnerte sich sofort an die Ferien mit Céline.

Wir wanderten nach Zouz, zwei Dörfer weiter als La Punt. Florin schaffte es ohne Probleme. Und auch der Rückweg am Fluss Inn schaffte er ohne zu meckern. Zum Glück war es nicht mehr so heiss. Wir erlebten eine echte Überraschung. Denn Céline begleitete uns. Ich fotografierte und hielt alles nochmals an denselben Orten fest wie mit Céline. Und wieder machte Céline ein Zeichen. Nämlich auf einem Foto. (Wie ihr ja alle meine Fotos sehen  könnt‘ sind viele ohne Orbs (Geistwesen, die sich nur dann zeigen wenn sie es wollen.)  Und es war wieder soweit. Der Gedanke an Céline war da und ich musste meine lieblings Bäume, die Lerchen, fotografieren. Céline bemerkte damals sehr gut dass es schöne Tannen waren, die es eben hauptsächlich nur im Engadin gibt. Und nun zeigte sie sich auf dem Foto.) Unten der durchsichtige Kreisel.

Meine Eltern wie Ex-Mann staunten über dieses Ereignis. Wobei ich ihnen schon mehrere Zeichen zeigen durfte von Céline. So wanderten wir weiter bis zum Golfrestaurant und genossen da ein Kaffi und für Florin gab’s einen Sirup mit Gipfel. Danach machten wir uns auf den Rückweg am Fluss (Inn) entlang. Wunderschöne Wiesen und Wanderwege.

Freitag und Samstag blieben wir in La Punt Chamues zu Hause. Spazierten in der Nähe herum. Florin genoss es im Spielzimmer Türme zu bauen…  Er machte dies enorm gut. Der Turm war sogar grösser als er selber. Bravo Florin!

Wir suchten Spielplätze auf und spazierten zu den Kälblis. Die kamen sogar beim Rufen zu uns. So wie früher eben…

Sonntag, endlich war es soweit. Wir holten Stefan vom Bahnhof ab und Florin war überglücklich seinen Götti zu sehen. Nun war noch mehr los. Es wurde gespielt, gelacht, getobt… Wir genossen zusammen 3 1/2Tage. Und natürlich mussten wir Stefan, der das erste Mal im Engadin war, die schönsten Spaziergänge zeigen.  ( Wanderung nach Surlej, Silvaplanasee.)

 (Wunderschöne Gegend, wie in einem Märchen.)

 Auch das Bevertal nicht zu vergessen. Es war einfach wunderschön. Wir erlebten ganz tolle Tage miteinander. Wir konnten längere Wanderungen unternehmen da Stefan, wenn Florin mal müde war, ihn im Huckepackrucksack trug.  Kam selten vor. ;-)  Florin wandert unterdessen am Stück 2Std. ohne Pause. Super, kleiner grosser Mann! Doch die Zeit verging viel zu schnell. Das Wetter war seit Montag, 24.6. nicht mehr sicher und war kalt wie regnerisch. In den Nächten sank das Termometer unter 0 Grad. Trotzdem hatten wir Glück für unsere Wanderungen. Im Tal Sausanna...  

Auch die Brätlistelle in La Punt Chamues zeigten wir Stefan. Dort sammelten wir auch noch einige Steine zusammen, für Céline's Grab. Als Andenken an die Zeit mit ihr am Fluss und überall wo wir mit ihr wanderten. Schade, dieses Mal ergab es sich nicht zu bräteln...

 (Das bekannte Brückli am Fluss...)

Am Mittwoch um 15.20h fuhr Stefan wieder mit der Rätischen Bahn von La Punt Chamues bis Sagliains (Vereinatunnel) - nach Lanquart. Von da aus ging’s mit der SBB nach Hause. Ja, nun war Stefan weg und Florin fragte immer wieder ob sein Götti morgen wieder mit dem Zuge anreise?  (Achtung Florin, Kuh greift an..)

Am Donnerstag wanderten wir von La Punt nach Bever und zurück. Auch da erinnerten wir uns an Céline. Vor allem, weil wir sie mit dem Rolli den Berg hinauf stossen mussten... :-)

Nun verging die Zeit wie im Fluge. Am Freitag fuhren wir schon um 10h wieder nach Hause zu. Adieu Engadin…

 

  La Punt Chamues

 

 

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